Wiesenland

Die Zahlen auf der Tafel entsprechen den Zahlen im folgenden Text

1.

Xerothermrasen sind wärmebedürftige Pflanzengesellschaften, die vor allem die sonnendurchglühten Flusstalränder bewachsen. Deren Entwicklung ist nicht ganz natürlicher Prozess. Diese sind vorhanden dort, wo früher Wälder gefällt und jahrelang Tiere, hauptsächlich Schafe auf der Weide gehalten wurden. Diese extensive Landwirtschaft hat zur Ansiedlung der trocken- und wärmebedürftigen Pflanzengesellschaften beizutragen, die aus Süden Europas eingewandert wurden. Die Flusstalränder, insbesondere südliche und westliche Ränder, die intensiv durch Sonne erhitzt sind, bilden ideale Bedingungen für Xerothermen. Die herrschende Flora dieser Gesellschaften sind Rasen und Kräuter. Gerade diese verleihen den Rasen ein charakteristisches Steppenaussehen. Darunter gibt es viele seltene und bedrohte Gattungen.

Die in Polen vorkommenden Xerothermrasen gehören trotz deren Differenzierung zu gemeinsamen phytosoziologischen Gruppe und zu geschützten Siedlungen im Rahmen der Lebensraumrichtlinie (Code des Lebensraumes 6210). Auf dem Gebiet Polens unterscheidet man vier Hauptuntertypen dieses Lebensraumes. Das sind: Blumenrasen, Federgrasrasen, Felsrasen, xerotherme Kräuter.

Worin besteht deren Schutz?

2.

 Im Falle der Xerothermrasen, die mit einer extensiven Schäfereiwirtschaft verbunden sind, ist die Hauptmethode das Weiden. Oft eingesetzte Methode ist das Weiden der gemischten Herde von Schafen, Ziegen, einzelnen Stücken Vieh und Pferden. Oft in stark degenerierten Stellen muss dem Weiden das Fällen der Sträucher und des Baumbefalls.

Ökonomische Änderungen in Landwirtschaft haben zum Aufgeben mit dem Weiden geführt, was direkt zum Bewachsen des Rasens mit Sträuchern von Schlehdornen, Weißdornen, Rosen, mit Selbstaussat der Gewöhnlichen Robinie, und mit Brombeeren und Reitgras geführt hat. Derzeitig ist es notwendig, um die Rasenwerte aufrecht zu erhalten, einen aktiven Schutz vorzunehmen. Aus diesem Grund haben wir seit dem Bestehen der Station das Weiden von Tieren eingeführt. Wir züchten Polnische Heideschafe und Ziegen. Diese Tiere wurden nicht zufällig ausgewählt. Polnisches Heideschaf ist eine alte, einheimische Rasse, die hervorragend an unsere Klimabedingungen angepasst ist, es ist nicht allzu anspruchsvoll und verhältnismäßig krankheitsresistent. Polnische Heideschafe sind auch kleine gelenkige Tiere, die im Hügelland, wie Flusstalränder, hervorragend zurechtkommen. Der Rasenschutz in Form von fast tagtäglichem (ab Frühling bis Herbst) Tierweiden wird zusätzlich durch Fällen von Sträuchern und einzelnen Bäumen.

Charakteristische Flora- und Faunagattungen

Kronwicken-Bläuling Plebejus argyrognomon    Traubige Graslilie Anthericum liliago
Aufrechter Ziest Stachys recta Rote Schwarzwurzel Scorzonera purpurea   Gelbe Sommerwurz Orobanche lutea
Gestreifte Heideschnecke Helicopsis striata  Nest der gallischen Feldwespe  

Bilder

Federgrasrasen mit Federgras Stipa Joannis.

Das Weiden der Polnischen Heideschafe an Rasen in Owczary.

Über Polnische Heideschafe

3.

Polnisches Heideschaf ist eine vieler Rassen von Hausschafen, das in Polen gezüchtet wird. Es ist eine kleine, primitive Pelzrasse – eine der ältesten einheimischen Schafrassen, die aus den Gebieten des heutigen nördlich-östlichen Polens schon im XVII Jh. bekannt war. Das Schaf kann zwei Mal pro Jahr geschert werden, und dessen Wolle kann grau oder schwarz sein. Diese Schafe sind krankheitsresistent und deren Fleisch ähnelt im Geschmack das Wildfleisch. Jedoch in der Hälfte der 50. Jahre des XX Jahrhunderts begann die Anzahl der polnischen Population dieser Schafe aufgrund Verdrängung dieser Rasse durch Merinoschafe deutlich zu senken, die trotz kleinerer Fruchtbarkeit mehr Fleisch und mehr weiße Wolle hatten, an die gerade am Markt Bedarf war. Am Anfang 70. Jahre begann das Institut für Zootechnik das Programm der Wiederherstellung dieser Rasse in Polen. Gegenwärtig werden die Schafe dieser Rasse als lebendige  Rasenmäher genutzt – was durch deren Weiden in Schutzgebieten dem Naturschutz dient.

"Conservation and restoration of alkaline fens (code 7230) in the young-glacial landscape of the northern Poland" 

"Conservation of alkaline fens (7230) in southern Poland" 

"Green Valleys: connecting habitats' conservation with long term biomass management and multi-stakeholder approach"